York-Th. Bayer hat geschrieben:
ob dies was wird, mit den höheren Preisen und das sich dann die Produktion wieder lohnt?
Ich kann jedem nur empfehlen mal das Buch von:
David Montgomery
Dreck, warum unsere Zivilisation den Boden unter den Füßen verliert
zu lesen.
Und ob die Gentechnik in der Lage ist Funktionen die die Natur f3estgelegt hat mit Hilfe der Gentechnik zu Verändern, ich würde auf diese Dinge nicht meine Zukunft bauen.
Intensivere Produktion ist nicht gleichzusetzen mit Wälder roden oder pflügen...bedeutet also nicht zwangsläufig mehr Erosion und Bodendegradatation (siehe Montgomery).
Wenn man einen höheren Preis für Getreide bekommt, setzt man aber tendenziell zum Beispiel mehr Fungizide und Blattdünger ein, um so noch mehr Ertrag herauszukitzeln. Dies meine ich mit intensiverer Bewirtschaftung. Eine höhere Grunddüngung meine ich damit nicht zwangsläufig (liegt an Bodenversorgung). Auch eine höhere N-Düngung ist nicht unbedingt zielführend. Das Hauptaugenmerk lege ich auch auf bessere Züchtung. Je höher die Preise für Getreide und damit auch für Saatgut, desto mehr Geld stecken Züchtungsunternehmen in die Züchtung und desto schneller schreitet diese voran. Die Gentechnik kann diese Züchtungsschritte nochmals deutlich beschleunigen.
Wichtig ist, dass nicht nur ein oder zwei Kulturarten durch die Züchtung gefördert werden, sondern sehr viele, um auch noch vernünftige Fruchtfolgen zu halten und keine einseitigen Fruchtfolgen - aufgrund des deutlich höheren Deckungsbeitrages einzelner Fruchtarten - zu fördern, die dann zu Problemen (Maiswurzelbohrer etc.) führen, die zwangsläufig den Einsatz von Gentechnik nach sich ziehen.
Kulturarten, die hauptsächlich oder ausschließlich als Hybriden angeboten werden (Mais, Roggen), haben in den letzten Jahren einen deutlich höheren Ertragsfortschritt durch die Züchtung erhalten können als andere Kulturen. Nur wenn die Erzeuger durch höhere Markterlöse auch bei anderen Kulturen (Weizen, Gerste) in nahezu flächendeckendem Maße bereit sind, Mehrkosten für Hybridsaatgut zu tragen, können wir auch hier den Ertragsfortschritt stärker beschleunigen als es mit Liniensorten derzeit möglich ist.